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Text File  |  2001-03-12  |  2KB  |  1 lines

  1. Einem Manne, meine Herren, der einen Gaul, wie mein Litauer war, zu reiten vermochte, k÷nnen Sie auch wohl noch ein anderes Voltigier- und Reiterstⁿckchen zutrauen, welches au▀erdem vielleicht ein wenig fabelhaft klingen m÷chte. Wir belagerten nΣmlich, ich wei▀ nicht mehr welche Stadt, und dem Feldmarschall war ganz erstaunlich viel an genauer Kundschaft gelegen, wie die Sachen in der Festung stⁿnden. Es schien Σu▀erst schwer, ja fast unm÷glich, durch alle Vorposten, Wachen und Festungswerke hineinzugelangen, auch war eben kein tⁿchtiges Subjekt vorhanden, wodurch man so was glⁿcklich auszurichten hΣtte hoffen k÷nnen. Vor Mut und Diensteifer fast ein wenig allzurasch stellte ich mich neben eine der gr÷▀ten Kanonen, die soeben nach der Festung abgefeuert ward, und sprang im Hui auf die Kugel, in der Absicht, mich in die Festung hineintragen zu lassen. Als ich aber halbwegs durch die Luft geritten war, stiegen mir allerlei nicht unerhebliche Bedenklichkeiten zu Kopfe. "Hum," dachte ich, "hinein kommst du nun wohl, allein wie hernach sogleich wieder heraus? Und wie kann's dir in der Festung ergehen? Man wird dich sogleich als einen Spion erkennen und an den nΣchsten Galgen hΣngen. Ein solches Bette der Ehren wollte ich mir denn doch wohl verbitten." Nach diesen und Σhnlichen Betrachtungen entschloss ich mich kurz, nahm die glⁿckliche Gelegenheit wahr, als eine Kanonenkugel aus der Festung einige Schritte weit vor mir vorⁿber nach unserm Lager flog, sprang von der meinigen auf diese hinⁿber und kam, zwar unverrichteter Sache, jedoch wohlbehalten bei den lieben Unsrigen wieder an.